Säugetiere
Die größte Attraktion in Botswana sind für Tierbeobachter sicher die Säugetiere – finden sich hier doch alle Mitglieder der „Big Five“, nämlich Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffel und Nashörner.
Löwen sind in Botswana weitflächig verbreitet, und man hat gute Chancen, sie zu Gesicht und vor die Linse zu bekommen. Sie leben in festen Rudeln, in denen sich die Löwinnen für Nahrungsversorgung, Aufzucht der Jungen und Wache verantwortlich fühlen. Dennoch ruhen sie den Großteil des Tages und zeigen wenig Interesse an menschlichen Beobachtern. Die Chance, sie in Bewegung zu erleben, ist in den Morgen- und frühen Abendstunden noch am besten.
Leoparden sind weitaus schwieriger zu beobachten, obwohl die Population in Botswana höher und flächendeckender ist als die der Löwen. Sie sind Einzelgänger, vom Wesen her scheuer und haben andere Jagdtechniken. Ihre Beute schleppen sie in der Regel in hohe Bäume, fressen sie dort und schlafen auch tagsüber in Baumwipfeln. Die Jagdzeit ist nachts.
Botswana ist bekannt für seine hohe Elefantenpopulation – etwa 120.000 leben in Botswana relativ unbehelligt von Wilderei in riesigen Herden. Besonders in der Chobe-Savute-Moremi-Region sind sie in Massen anzutreffen. Ein ausgewachsener Elefant wiegt ca. 5000 kg und konsumiert am Tag bis zu 200 kg Grünzeug und um die 100 l Wasser. Daher kann man sich leicht vorstellen, dass Elefanten ca. 17 Stunden am Tag mit Nahrungsaufnahme beschäftigt sind und die Herden weite Strecken zurücklegen müssen, um alle Tiere mit genügend Nahrung zu versorgen.
Büffel leben in Botswana in geschlossenen Herden in Wäldern, Grassteppen und feuchten Savannen. Sie sind meist in der Nähe von Wasserstellen anzutreffen. Büffel sind mit Vorsicht zu genießen, gelten als die angriffslustigsten unter den Big Five, besonders männliche Tiere. Am besten sind Büffel frühmorgens und am späten Nachmittag beim Grasen zu beobachten. Ihre ärgsten Feinde sind Löwen.
Nashörner findet man in trockenen Buschlandschaften und Savannen vor, sie sind ganztägig aktiv. Sie haben an sich ein friedliches Naturell, fühlen sich aber leicht gestört. Mütter mit Jungtieren gehen auch schon einmal auf einen vermeintlichen Angreifer los. Außer Menschen haben sie so gut wie keine natürlichen Feinde in freier Wildbahn.
Neben den Big Five gibt es in Botswana natürlich gleichermaßen beeindruckende Tiere zu entdecken. Antilopen, Giraffen, Zebras, Gnus und Springböcke sind vor allem im Chobe National Park und dem Moremi Game Reserve zu beobachten.
Spannend sind unter den Raubtieren natürlich auch Geparden, Schakale, Wildhunde und Hyänen.
Geparde, bekannt durch ihre unglaubliche Schnelligkeit (Spitzengeschwindigkeiten von 110 km/h), leben in Trockensavannen und offenem Gelände und haben großflächige Territorien. Diese Jäger sind tagaktiv und leben als Einzelgänger. Als einzige unter den Raubtieren können Geparde gezähmt werden. In der Kalahari sind Impalas die bevorzugte Beute dieser Raubtiere.
Schakale haben ihren Lebensraum in Savannen- und Steppenlandschaften. In Botswana findet man sie überwiegend in der Kalahari und in den trockeneren Gebieten in der Chobe/Savute-Region. Sie sind überwiegend in den späten Tagesstunden sowie nachts aktiv und fressen Aas, Früchte, Vögel und Reptilien. Ihre Jungen ziehen sie mit einem festen Partner in unterirdischen Höhlen auf.
Wild- oder Hyänenhunde oder „Wild Dogs“ leben in der Savanne oder Steppe und beanspruchen sehr große Jagdterritorien, in denen sie Großwild (Kudus, Impalas) erlegen. Sie leben in Rudeln zusammen, wovon sich jeweils immer das dominante Paar fortpflanzt. Die gesamte Gruppe ist verantwortlich für Aufzucht der Welpen. Interessenskonflikte mit Menschen führten dazu, dass die Wild Dogs heute vom Aussterben bedroht sind. Wildhunde beobachten zu können, zählt zu den seltenen Highlights für Safaritouristen.
Tüpfelhyänen leben in Rudeln in Halbwüsten und Feuchtsavannen in festen Territorien. Sie jagen in der Dämmerung und nachts, und verlassen sich dabei auf hervorragende Sinnesorgane (Hören, Riechen, Sehen). Charakteristisch ist ihr Heulen, das sie ausstoßen, bevor sie zum Angriff übergehen. Nicht zu verwechseln sind Tüpfelhyänen mit den Braunen oder Schabrackenhyänen, die auch in trockeneren Gebieten überleben können. Die braunen Hyänen kommen in der Kalahari vor und fressen in der Not auch Früchte. Sie sind eher Einzelgänger.
Flusspferde sind die am häufigsten gesichteten Tiere im Okavango-Delta. Den Großteil der Zeit befinden sie sich unter Wasser und tauchen eher am Spätnachmittag oder Abend auf und grasen an den Ufern. Sie gelten als gefährlich und greifen schnell an, besonders, wenn sie Jungtiere bei sich haben.
Auch Primaten haben ihren Lebensraum im südlichen Afrika. Vor allem Paviane, die Savannen, Wälder und felsigen Untergrund bevorzugen. Sie leben in Gruppen und haben überschaubare Territorien. Vor allem die Männchen können aggressiv auftreten. Sie sind tagaktiv und schlafen nachts auf den Bäumen.
Grünmeerkatzen (Vervet Monkeys) sind zierliche Affen, in ihrem Lebensraum nicht wählerisch und daher in ganz Botswana verbreitet. Diese sehr agilen, tagaktiven Tiere leben in Gruppen und halten sich am Boden oder auf Bäumen auf. Sie können auch schwimmen. Sie sind clever und dreist genug, sich ihre Nahrung ab und an auch aus den Camps zu klauen.
Galagos gehören zur Familie der Loris, leben in bewaldeten Gebieten und sind selten zu beobachten, da sie relativ scheu und nachtaktiv sind. Ihren englischen Namen "Bushbaby" verdanken sie ihrem durchdringenden Geschrei.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Reihe von Säugetieren mit ihren deutschen, englischen und wissenschaftlichen Namen sowie einen Link zu Wikipedia. Wir werden diese Tabelle nach und nach ergänzen. Wenn Sie inzwischen einen Vorschlag haben, welches Säugetier wir dort aufnehmen sollen, dann lassen Sie es uns bitte über das Kontaktformular oder per Email wissen.