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Afrikarma
04.06.2014

Welche Seite ist die beste für die Viktoriafälle ?

Viele Gäste stellen uns die Frage auf welcher Seite die Viktoriafälle besser sind, Sambia oder Simbabwe. Der Frage liegt die Annahme zu Grunde, dass es hüben oder drüben irgendwo den besten Winkel für einen Blick auf die Wasserfälle gibt.  Wir aber meinen, dass die interessantere Frage lautet: Wann ist die beste Zeit, die Wasserfälle zu besuchen und was für Aktivitäten empfehlen sich dann.  Aber auch das macht es nicht viel einfacher. Doch der Reihe nach.

Im April erreicht der Sambesi an den Viktoriafällen im Allgemeinen seinen jährlichen Höchststand. Der Fluss stürzt dann bis auf wenige Ausnahmen auf der gesamten Länge der Fallkante über die Klippen. Die Gischt, die Aufwind, der dadurch entstehende Regen sind dann enorm. Wenn man dann die Wasserfälle besucht, muss man sich darauf einstellen komplett durchnässt zu werden.  Alos klatschnass bis auf die Haut - inklusive Ausrüstung, Taschen, Rucksäcke. Und an etlichen Stellen sieht man wegen der Gischt kurz gesagt gar nichts, vor allem nicht den unteren Grund der Schlucht.  Von dort steigt nur der donnernde Schall und die Gischt auf.  Kurz gesagt hat man zu dieser Zeit mehr von den Wasserfällen, wenn man einen Hubschrauberrundflug bucht, dann erschließt sich das ganze Drama. Es ist der Überblick und das Zusammenspiel von Wassermassen und Geländekontur, der dann deutlich wird und fasziniert.

Im November hingegen ist der Wasserstand auf dem Tiefpunkt. Das Flussbett des Sambesi oberhalb der Fälle ist dann durchsetzt von Inseln. Das Wasser stürzt nur an wenigen Stellen über die Fallkante und sieht dabei auch nicht besonders beeindruckend aus. Dafür kann man aber in die Schlucht hineinblicken und ein Gefühl für die Höhe der Fälle bekommen. Nass wird man nur bedingt, und es gibt durchaus Ausweichmöglichkeiten entlang der Pfade auf den Felsen gegenüber der Abbruchkante.

Auf der Simbabwe-Seite ist der Devil's Cataract zu sehen. Er unterscheidet sich von den anderen Segmenten der Fälle, weil dort das Wasser nicht abrupt stürzt sondern erst mit zunehmender Neigung Fahrt aufnimmt, sich in ein Wildwasser verwandelt und dann endlich stürzt. So etwas gibt es in Sambia nicht zu sehen.  Auch kann man einen größeren Abschnitt der Fälle von Simbabwe aus betrachten, weil die erst Schlucht die Fälle in ca. ein Drittel Sambia und zwei Drittel Simbabwe aufteilt.  Dafür ist aber das Livingstone Island nur von Sambia aus zu erreichen. Dort ist einer der wenigen Orte, wo man halbwegs sicher an der Kante stehen und in die Schlucht hinunterschauen kann - ein Blick sozusagen mit dem Strom.

Aus beiden Ländern kann man kostenlos auf die Victoria Falls Bridge laufen. Dazu muss man nur seinen Pass mitbringen.

Beide Länder sind aber davon betroffen, dass bei Hochwasser viele Aktivitäten aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. White Water Rafting und Besuche auf dem Livingstone Island werden dann eingestellt. Dafür sind die Rundflüge interessanter.  Bei Niedrigwasser hingegen empfehlen sich Wanderungen hinunter in die Schlucht, die auf der Sambia-Seite möglich sind.

Eine Besonderheit ist der sogenannte lunare Regenbogen, den man ab 2 Nächte vor und bis zwei Nächte nach Vollmond an bestimmten Stellen über den Wasserfällen sehen kann - klarer Himmel vorausgesetzt. Man sollte sich einem Führer anschließen, um zu den richtigen Stellen zu gelangen. Außerdem sollte man berücksichtigen, dass der Regenbogen bei allzu niedrigen Wasserständen ausfällt, weil zu wenig Gischt in der Luft ist. Vollmond im April, Mai und Juni sind wohl am besten geeignet. Vollmond im März oder Februar könnte einem bewölkten Himmel zu Opfer fallen.

Das Fazit lautet also aus unserer Sicht: Wasserfälle bei Hochwasser aus der Luft, bei Niedrigwasser zu Fuß. Ob Sambia oder Simbabwe ist eine zweitrangige Frage die man pragmatisch mit Blick auf den weiteren Reiseverlauf und die gewünschten Aktivitäten beantwortet. 

Die folgenden Bilder illustrieren den Sachverhalt.

Das erste Bild zeigt die Wasserfälle bei Hochwasser im April. Das Wasser stürzt fast über die gesamte Breite der Fälle die Felsen hinab. Die Gischt steigt weit über die Fälle hinauf und prasselt als Regen auf die Besucher herunter.

Das zweite zeigt die Wasserfälle bei Niedrigwasser im November. Das Wasser stürzt nur an wenigen Stellen über de Abbruchkante, die Gischt ist minimal: