Wie viel Trinkgeld ist auf einer Safari üblich? Der klare Leitfaden für Afrika-Reisende
(Angaben aktualisiert im November 2025)
Die Frage nach dem richtigen Trinkgeld auf einer Safari begegnet uns vor fast jeder Reise. Die Standardantwort vor Ort lautet häufig: „Geben Sie, was es Ihnen wert ist.“ Das ist zwar grundsätzlich richtig, hilft aber bei der konkreten Planung kaum weiter. In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen, wem, wann, wie viel und in welcher Währung Sie auf einer Safari in Afrika Trinkgeld geben sollten – mit klaren Richtwerten und praktischen Beispielen.
1. Ist Trinkgeld auf einer Safari üblich?
Ja, Trinkgeld ist ein fester Bestandteil der Safari-Kultur. Manchmal fragen Gäste, warum bei den häufig hohen Reisepreisen zusätzlich Trinkgelder hinzukommen. Die einfache Antwort: So haben sich die Gepflogenheiten über viele Jahre etabliert.
Trinkgeld gilt als Anerkennung für außergewöhnlichen Service, nicht als Pflichtleistung. Es ist eine persönliche Wertschätzung für Menschen, die Ihren Safari-Aufenthalt besonders machen.
2. Wem gibt man auf Safari Trinkgeld?
In der Praxis erhalten vor allem folgende Personen Trinkgeld:
- Safari-Guides – Ihre wichtigsten Begleiter im Busch, verantwortlich für Erlebnisse und Sicherheit.
- Camp- und Lodge-Mitarbeiter – Service, Küche, Housekeeping, Haustechnik und weitere Bereiche.
- Helfende Hände unterwegs – z. B. Kofferträger, Fahrer, Assistenzkräfte bei Einreiseformalitäten oder Transfers.
Camp- und Lodge-Mitarbeiter arbeiten meist im Team. Das Trinkgeld wird daher in den Unterkünften üblicherweise gesammelt und intern nach einem Schlüssel verteilt, damit alle einen fairen Anteil erhalten.
3. Wofür gibt man auf einer Safari Trinkgeld?
Wichtig ist zu wissen: Trinkgeld wird nicht automatisch erwartet, unabhängig von der Leistung. Anders als in manchen Restaurants bei uns, wo oft selbst bei durchschnittlichem Service etwas gegeben wird, ist Trinkgeld auf Safari in erster Linie die Anerkennung eines sehr guten oder exzellenten Services.
Was Sie persönlich als herausragend empfinden, definieren nur Sie selbst. Niemand kennt Ihre Erlebnisse und Ihren Eindruck vom Service vor Ort besser als Sie.
4. Wann und wie gibt man Trinkgeld auf Safari?
Grundsätzlich gilt:
- Zeitpunkt: Am Ende der Leistungserbringung bzw. am Ende des Aufenthalts.
- Form: Immer in bar und in Scheinen.
- Übergabe: Persönlich an den Guide; für das Camp-Personal über die Staff Tip Box.
Beispiel 1: Fly-in Safari im Safaricamp
Auf einer Fly-in Safari haben Sie normalerweise während Ihres gesamten Aufenthalts in einem Safaricamp oder einer Lodge denselben Guide. Er holt Sie am Airstrip ab, begleitet alle Aktivitäten und bringt Sie am Ende wieder dorthin zurück.
- Guide: Sie übergeben das Trinkgeld persönlich beim Abschied am Airstrip.
- Camp-Team: Sie werfen das Trinkgeld bei Abreise anonym in die Staff Tip Box im Check-in-/Rezeptionsbereich.
Beispiel 2: Rundreise mit Driver-Guide
Bei einer Safari mit persönlichem Driver-Guide begleitet Sie derselbe Guide über mehrere Tage oder Wochen durch ein Land und Sie besuchen mehrere Unterkünfte.
- Guide: Das Trinkgeld wird am Ende der gemeinsamen Reise beim Abschied übergeben.
- Lodge-/Camp-Teams: In jeder Unterkunft werfen Sie das Trinkgeld bei Abreise in die jeweilige Tip Box.
5. In welcher Währung gibt man auf Safari Trinkgeld?
Folgende Währungen haben sich auf Safaris in Afrika bewährt:
- US-Dollar und Euro – Sind in allen Safari-Reiseländern Afrikas quer über den Kontinent gern gesehen. Von Südafrika, Botswana und Sambia bis Tansania, Kenia und Uganda.
- Wichtig: Es gilt die Faustregel, dass USD-Scheine nicht älter als 10 Jahre sein sollten. Besser noch neuer. Sind die USD-Scheine zu alt, werden sie als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert.
- Südafrikanischer Rand (ZAR) – Ist in Südafrika vorherrschend, wird aber auch in allen anderen Ländern des südlichen Afrikas wie Namibia, Botswana und Simbabwe gern genommen.
- Namibischer Dollar (NAD) - Ist nur in Namibia üblich.
Ein Umtausch Ihrer Heimatwährung in die jeweilige Landeswährung nur für Trinkgelder ist in der Regel nicht notwendig. Entscheidend ist, dass die Empfänger das Trinkgeld unkompliziert bei Banken in die lokale Währung tauschen können – und das ist mit US-Dollar und Euro in allen Ländern am einfachsten.
6. Wie hoch sollte das Trinkgeld auf einer Safari sein?
Als Faustregel gilt: Trinkgelder werden pro Gast und pro Nacht bemessen. Daraus ergibt sich folgende Grundformel:
Trinkgeld = Grundbetrag × Anzahl der Nächte × Anzahl der Reisenden
Aktuell liegt die übliche Bandbreite bei 10 bis 40 USD bzw. EUR pro Gast und Nacht. Bzw. die ungefähre Entsprechung in Südafrikanischen Rand oder Namibischen Dollar. Diese Bandbreite hat mehrere Gründe:
- In einfacheren Camps wird tendenziell weniger Trinkgeld gegeben als in höherwertigen oder expliziten Luxus-Lodges.
- Die Gepflogenheiten in den Herkunftsländern der Gäste unterscheiden sich deutlich (z. B. geben Nordamerikaner meist höhere Trinkgelder als Europäer).
- Die persönliche Zufriedenheit mit der erbrachten Leistung ist ein wichtiger Faktor.
- Bei Familie mit Kindern wird häufig pro Kind etwas weniger gegeben. Wenn für die Kinder aber ein zusätzlicher Aufwand betrieben wird, dann auch wie für Erwachsene.
6.1 Trinkgeld für Ihren Safari-Guide
Die Guides sind die zentralen Personen für Ihr Safari-Erlebnis: Sie erschließen Ihnen die Wildnis, teilen ihr Fachwissen und tragen während der Aktivitäten Verantwortung für Ihre Sicherheit. Entsprechend ist das Trinkgeldniveau höher.
Üblich sind 10 bis 40 USD/EUR pro Gast und Nacht für den Guide.
Beispiel für den Safari-Guide:
- 2 Reisende
- 3 Nächte in einem Camp
- Richtwert: 10–40 USD/EUR pro Gast und Nacht
Daraus ergibt sich ein Trinkgeld für den Guide von insgesamt 60 bis 240 USD/EUR. Dieses übergeben Sie Ihrem Guide persönlich ganz am Ende Ihres Aufenthalts beim Abschied.
6.2 Trinkgeld für Mitarbeiter in Lodges und Camps
Für das Lodge- und Camp-Personal gilt die gleiche Basislogik: Pro Gast und Nacht sind 10 bis 40 USD/EUR ein üblicher Richtwert. Das Trinkgeld wird hier allerdings gesammelt und im Team nach einem internen Schlüssel verteilt – damit neben Servicekräften auch Mitarbeitende in Küche, Housekeeping, Haustechnik etc. ihren Anteil erhalten.
Beispiel für das Camp-/Lodge-Team:
- 2 Reisende
- 3 Nächte in einem Camp
- Richtwert: 10–40 USD/EUR pro Gast und Nacht
Am Ende des Aufenthalts werfen Sie entsprechend 60 bis 240 USD/EUR in die Staff Tip Box der Unterkunft.
In der Praxis erhält ein Guide damit einen höheren Gesamtbetrag als ein einzelner Mitarbeiter des Camps – das spiegelt die Bedeutung der Guides für das persönliche Erlebnis der Gäste wider.
7. Bekommen Camp-Manager Trinkgeld?
In jeder Safari-Lodge und in jedem Safaricamp gibt es ein Camp-Management. Die Manager sind für einen sicheren, reibungslosen Ablauf des gesamten Betriebs verantwortlich und Ihre direkten Ansprechpartner, falls irgendwo etwas nicht zu Ihrer Zufriedenheit läuft.
Ähnlich wie ein Kapitän auf hoher See sind sie die oberste Autorität vor Ort. Aus dieser Rolle heraus ist es bis auf äußerst wenige Ausnahmen üblich, dass Camp-Manager kein Trinkgeld annehmen.
Sie können dem Camp-Management jedoch bedenkenlos das Trinkgeld für Guides und Lodge-Mitarbeiter zur Weiterverteilung übergeben, falls Sie es nicht selbst übergeben möchten oder die Staff Tip Box nicht finden. Der Manager sorgt dann dafür, dass das Trinkgeld gemäß Ihrer Weisung zuverlässig an die vorgesehenen Empfänger weitergegeben wird.
8. Trinkgeld außerhalb der Wildnis: Flughäfen, Transfers & Hotels
Auch außerhalb der Wildnis – beispielsweise an Flughäfen, bei Transfers oder in Stadthotels – begegnen Ihnen häufig helfende Hände, denen Sie vielleicht ein Trinkgeld geben möchten. Hier geht es meist um kleinere Beträge, wie immer in bar und in Scheinen.
- Kofferträger: etwa 1–2 USD/EUR pro Vorgang.
- Besondere Unterstützung: z.B. bei Straßentransfers, egder Abnahme von Einreiseformalitäten, beim Überspringen langer Schlangen oder beim Ausfüllen von Formularen können 5–10 USD/EUR oder mehr angemessen sein – je nach Aufwand und Mehrwert für Sie.
Es empfiehlt sich, für diese Situationen kleine Scheine in geeigneter Stückelung mitzuführen, damit Sie spontan und passend Trinkgeld geben können, wenn Sie gute Unterstützung erhalten.
9. Fazit: Entspannt mit dem Thema Trinkgeld umgehen
Unsere Richtwerte dienen Ihnen als Orientierung, nicht als starre Regeln. Safarigäste kommen aus der ganzen Welt und bringen ihre jeweils eigene Trinkgeldkultur mit. Gleichzeitig ist jede Reise anders – genau deshalb gibt es nicht das eine „richtig“, das unbedingt getroffen werden müsste.
Bewährt hat sich folgende Vorgehensweise:
- Legen Sie vor Reisebeginn einen groben Gesamtbetrag für Trinkgelder fest.
- Betrachten Sie diesen Betrag gedanklich als Teil Ihres Reisepreises.
- Verteilen Sie das Trinkgeld vor Ort nach Ihrem Gefühl und Ihrer Zufriedenheit mit dem Service.
Wie auch immer Sie das Thema Trinkgeld auf Ihrer Reise handhaben: Ihr Beitrag wird vor Ort sehr geschätzt. Und im Mittelpunkt sollte immer eines stehen – dass Sie Ihre Safari in Afrika in vollen Zügen genießen.


