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Religiöse Feste

Alle drei abrahamitischen Weltreligionen sind in Äthiopien seit langem etabliert. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der fast die Hälfte der Äthiopier angehört, gilt als zweitälteste christliche Kirche der Welt. Die ersten Muslime kamen noch zu Lebzeiten Mohammeds nach Äthiopien und genossen den Schutz der christlichen Herrscher. Der sunnitische Islam ist damit die zweitgrößte Religion des Landes, ihr rechnen sich mindestens ein Drittel der Bevölkerung zu.

Die lange Tradition der Beta Israel, der äthiopischen Juden, ging mit der Auswanderung der letzten Anhänger 1991 nach Israel fast ganz verloren. Artefakte ihrer Kultur lassen sich vor allem um Gondar herum noch besichtigen.

Immer mehr Äthiopier schließen sich evangelikalen Kirchen an. Älter ist die katholische Minderheit, die weniger als 1% der Bevölkerung umfasst.

Die wichtigsten orthodoxen und islamischen Feste sind nationale Feiertage.

Vor allem die Feste der Äthiopisch-Orthodoxen Christen mit ihren farbenfrohen, gut besuchten Umzügen ziehen immer mehr Touristen an. Wer dabei sein möchte, sollte mindestens ein Jahr im Voraus buchen.

Äthiopisch-Orthodoxe Feiertage

Genna (Weihnachten)

Weihnachten wird in Äthiopien um den 6. Januar herum gefeiert, meistens allerdings im privaten Rahmen. Interessant für Touristen ist Genna in Lalibela. Hier wird besonders prachtvoll zelebriert, weil die Geburt Jesu mit der des Königs Lalibela zusammen fällt.

Timkat (Epiphanias)

Timkat zählt zu den wichtigsten Feiertagen des orthodoxen Kalenders, und zu den spannendsten für kulturell interessierte Reisende. Am 18. Januar, dem Vorabend, werden Tabot-Tafeln, Nachbildungen der Bundeslade, von Priestern in feierlichen Prozessionen zu auserwählten Taufplätzen getragen. Große silberne Kreuze und kostbare Sonnenschirme aus Samt und Brokat blitzen aus dem vorderen Teil der Prozession hervor, die von tausenden Gläubigen begleitet wird, die singen, tanzen und beten. An den Taufstellen werden schließlich Gottesdienste abgehalten. Besonders eindrucksvoll ist Timkat in Gondar, wo die Prozession zum Bad des Fasilides führt, das nur heute mit Wasser gefüllt ist. Tausende Gläubige stellen hier die Taufe Jesu im Jordan nach. Auch in Lalibela und Axum sind die Prozessionen spannender als in der Hauptstadt Addis Abeba. Aufgrund der Beliebtheit des Timkat-Festes ist um diesen Termin herum mit teils deutlich erhöhten Preisen zu rechnen.

Fasika (Ostern)

Ostern ist das höchste Fest der Orthodoxie. Das Datum der Feierlichkeiten variiert von Jahr zu Jahr. Viele strenggläubige Orthodoxe essen an Karfreitag und Ostersamstag gar nichts. Karfreitags besuchen sie einen ganztägigen Gottesdienst. Von Ostersamstag auf Ostersonntag findet wieder ein langer Gottesdienst statt. Erst um drei Uhr morgens am Ostersonntag geht die 55-tägige Fastenzeit vor Ostern zu ende, während der täglich erst ab 15h gegessen werden darf und tierische Produkte generell tabu sind. Wer es sich leisten kann, tischt ab Ostersonntag Fleischgerichte auf, bis sich die Tische biegen.

Meskel (Auffindung des Kreuzes)

Das Meskel-Fest hat keine Entsprechung in anderen christlichen Kirchen, um so wichtiger ist es für Äthiopisch-Orthodoxe. Meskel erinnert der Legende zufolge an das Auffinden des Kreuzes, an dem Jesus gestorben sein soll, durch St. Helena, der Mutter Konstantin des Großen. Die Feierlichkeiten finden meist am 27. September statt. Meskel ist das ausgelassenste religiöse Fest des Landes. Am Vorabend werden allerorten große Feuer errichtet, und tausende - in Addis Abeba hunderttausende - Gläubige versammeln sich, um zu singen und tanzen. Am Tag danach malen sich viele Christen Kreuze aus der Asche der Feuer des Vortags auf die Stirn. Jetzt wird mit Familie und Freunden zuhause gefeiert. Das ganze Land ist mit gelben Meskel-Blumen geschmückt, die jetzt zum Ende der Regenzeit blühen. Besonders eindrucksvoll ist Meskel in Addis Abeba, wo auf dem gleichnamigen zentralen Platz der Hauptstadt gefeiert wird.

Hidar Zion (Marienfest)

Dieses Fest wird am 29. und 30. November nur in Axum gefeiert. Axum gilt Äthiopisch-Orthodoxen als heilig, da hier der Legende nach das Original der Bundeslade bewahrt wird, die Menelik, der Sohn König Salomons und der Königin von Saba, aus Jerusalem mitgebracht haben soll. Am Vorabend werden die Prozessionswege geschmückt, begleitet von Liturgien und sakralen Tänzen. Am Morgen des eigentlichen Festes führen Priester in aufwendig gestalteten Gewändern den Prozessionszug mit tausenden Pilgern von der Marienkirche durch die Straßen Axums.

Muslimische Feiertage

Eid al-Adha (Opferfest)

Das islamische Opferfest wird in Addis Abeba mit einem Gebet im Stadion begangen. Anschließend feiern die Gläubigen zuhause im Kreis ihrer Familie.

Mawlid (Geburtstag des Propheten)

Ist zwar ein nationaler Feiertag, wird aber aus religiösen Gründen nur von wenigen Muslimen tatsächlich gefeiert.

Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)

Eid a-Fitr markiert das Ende des Fastenmonats Ramadan. In Addis Abeba beten Gläubige gemeinsam im Stadion und auf dem Meskel Square, anschließend wird zuhause gefeiert.

Politische Feiertage

Tag der Schlacht von Adwa

Am 2. März erinnern Prozessionen an den Sieg Äthiopiens gegen die italienischen Invasoren 1896. Nicht nur heute sind die Äthiopier stolz darauf, nie kolonialisiert worden zu sein.

Nationalfeiertag

Am 28. Mai strahlt das ganze Land in den Nationalfarben.

Enkutatash (Neujahr)

Am 11. September (12. in Schaltjahren) beginnt das äthiopische neue Jahr. Die Arbeit ruht. Familien und Freunde treffen sich, um Neujahrsgrüße und -wünsche auszutauschen und gemeinsam Doro Wot zu essen, eine scharfe rote Soße mit Huhn und ganzen, gekochten Eiern.