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Afrikarma
23.01.2013

Ende der Jagd in Sambia

In der internationalen Presse wurde berichtet, dass seit Anfang 2013 in Sambia ein Jagdverbot gilt. Allerding war die Berichterstattung nicht immer ganz klar.  Der englische Guardian fokussierte besonders auf das Verbot der Jagd auf Großkatzen, vor allem Löwen und Leoparden (Geparden gibt es in Sambia nur sehr wenige). Hier der Artikel.  In der deutschen Presse wurde zudem über die Bedrohung der Löwen weltweit (Afrika und Asien) geschrieben, z.B. in diesem Artikel in der Zeit.

Wir haben bei unseren Partnern in Sambia nachgefragt und von dort gehört, dass dieses Jagdverbot landesweit für alle Tiere gilt, also über den Schutz der Katzen hinausgeht.  Ausgenommen sind nur private Wildfarmen.  Wildfarmen muss man sich als große Areale vorstellen, in denen es möglicherweise schon seit langer Zeit keinen natürlichen Wildtierbestand gibt, wo aber mit kommerziellem Interesse Tier wieder eingeführt wurden. Teilweise geschieht das, um das Fleisch der Tiere zu verkaufen, vor allem aber, um an der Jagd zu verdienen.   Wildfarmen sind jedoch nicht mit Schutzgebieten oder gar Nationalparks zu vergleichen.  Das Jagdverbot gilt zunächst nur temporär, könnte also zumindest theoretisch wieder aufgehoben, oder besser gesagt, nicht verlängert werden.

Auf jeden Fall ist Sambia nun in guter Gesellschaft, denn auch in Botswana wird die Jagd bald vollständig eingestellt.

In Sambia sieht man Löwen vor Allem in South Luangwa National Park, im Kafue Nationa Park und im Lower Zambezi National Park.  Es gibt noch weitere Regionen, wo man sie gut sehen kann, die aber weit abgelegen und nur schwer erreichbar sind. Die besten Löwensichtungen hatten wir am Shumba Camp im Kafue National Park. Dort hat vor nicht all zu langer Zeit sogar mal eine Löwin ihre Jungen unter dem auf Stelzen errichteten Managerzelt auf die Welt gebracht.

Interessant ist aber die Reaktion verschiedener Lodges auf den Wegfall der Einnahmen aus Jagdlizenzen. Diese Einnahmen gehen alle an die Zambia Wildlife Authority ZAWA, die auch für den Schutz der Nationalparks und die Eindämmung der Wilderei zuständig ist.  Um deren Defizit auszugleichen, wird Norman Carr Safaris ab Februar 2013 zusätzliche 10 USD pro Person pro Nacht erheben. Diese werden zur Hälfte in die South Luangwa Conservation Society fließen und zur Hälfte in zwei Schulprojekte, den Kapani Schoolsponsorship Fund und das Chipembele Wildlife Education Centre.  Man erkennt unschwer, dass das Jagdverbot durchaus kontrovers beurteilt wird und ein vielschichtiges Thema ist.